Basics
Zwischen Rachen und Beginn der Speiseröhre, hinter dem Kehlkopf, findet sich ein Schliessmuskel (oberer Oesophagussphinkter). Beim Schlucken muss sich dieser Sphinkter öffnen, damit die Nahrung vom Rachen in die Speisröhre übertreten kann. Im Verlauf des Lebens kann es zu wiederholten Entzündungen im Sphinkterbereich kommen, die zu Vernarbungen führen können. Als Folge kann sich der Sphinkter beim Schlucken nicht mehr genügend öffnen und es kommt zu einem Überdruck im Rachen. Dieser chronische Überdruck kann eine lokalisierten Ausstülpung von Schleimhaut durch die Rachenwand oberhalb des Sphinkters zur Folge haben. Diese Ausstülpung oder Taschenbildung nennt man Divertikel und nach dem Beschreiber Zenker Divertikel. Zu dieser Divertikelbildung kommt es meist erst im 7. oder 8. Lebensjahrzehnt.
Symptome
Das Leitsymptom sind Schluckstörungen im Halsbereich, gefolgt von Husten insbesondere nachts wegen Aspiration von regurgitierter Nahrung (fest und flüssig) in die Luftröhre. Dies kann zu chronischer Bronchitis oder Lungenentzündung führen.
Therapie
Kleine Divertikel sind im Alter relativ häufig, verursachen keine wesentlichen Beschwerden und müssen auch nicht behandelt werden. Bei starken Beschwerden muss eine Behandlung erfolgen, um die Nahrungsaufnahme zu gewährleisten und um Komplikationen wie Lungenentzündung, etc. zu vermeiden. Die chirurgische Therapie erfolgt entweder durch einen seitlichen Zugang am Hals (Abtragung des Divertikel) oder weniger belastend durch den Zugang durch den Mund mit Durchtrennung der Wand (Septotomie) zwischen Divertikel und Speiseröhre. Die Septotomie ist auch endoskopisch an einem spezialisierten Zentrum mit sehr gutem Erfolg möglich. Die endoskopische Therapie erfolgt mit Laser- oder Elektrotechnik, was für den Patienten den kleinsten Eingriff bedeutet.