Die Lebertumore werden in folgende Gruppen unterteilt:
- Gutartige Tumore: Adenom, Hämangiom, Fokal noduläre Hyperplasie (FNH), etc.
- Bösartige Tumore: Leberzellkarzinom, Metastasen, etc.
- Zysten
Gutartige Tumore
Hämangiome (Tumore ausgehend von den Blutgefässen) sind die häufigsten gutartigen Tumore der Leber. Sie haben keinen Krankheitswert, ausser wenn sie sehr gross werden; dann können sie durch Kapselspannung Schmerzen im rechten Oberbauch verursachen. Adenome sind seltene gutartige Tumore ausgehend von den Leberzellen. Bei Patientinnen, die die Antibabypille einnehmen, sind solche Tumore etwas häufiger. Ab einer Grösse von 5 cm Durchmesser besteht die Gefahr einer Ruptur mit starker Blutung. Grosse Adenome sollten deshalb chirurgisch reseziert werden. Auch die fokal noduläre Hyperplasie (FNH) ist gutartig und wird in Zusammenhang mit anderen Kontrazeptiven gebracht. Eine Resektion ist nicht erforderlich.
Bösartige Tumore
Lebermetastasen d.h. Ableger von bösartigen Tumoren anderer Organe sind in der Leber sehr häufig. Die Behandlung richtet sich nach dem Chemotherapieschema des Primärtumors. Metastasen von Kolonkarzinomen können jedoch auch erfolgreich chirurgisch reseziert werden. Leberzellkarzinome entwickeln sich aus einer Leberzirrhose. Bei lange dauernder Hepatitis B Virusinfektion, kann das Virus selbst ein Leberzellkarzinom verursachen. Dies ist vor allem im fernen Osten der Fall, wo das B Virus häufig bei Geburt übertragen wird. Das Leberzellkarzinom wird nach Möglichkeit chirurgisch reseziert. Um ein Karzinom in einer Leberzirrhose resezieren zu können, muss jedoch noch genügend funktionstüchtiges Lebergewebe vorhanden sein. In gewissen Situationen stellt auch die Lebertransplantation eine Option dar.
Zysten
Häufig finden sich in der Leber sogenannte Zysten, die keine eigentlichen Tumore sondern nur flüssigkeitsgefüllte Hohlräume darstellen. Zysten sind im Allgemeinen völlig harmlos. In seltenen Fällen kommt es zu Blutungen in die Zysten (Schmerzen) oder zu Infektionen (Schmerzen, Fieber), was häufig mit Medikamenten behandelt werden kann. Nur bei ganz grossen Zysten mit Verdrängungseffekt und bei chronischen Schmerzen oder bei genetischer Zystenleber müssen operative Eingriffe durchgeführt werden.