Abtragung von Frühkarzinomen und Adenomen des Gastrointestinaltraktes

1. Gastrointestinale Karzinome können sofern sie auf die Mucosa beschränkt sind, aufgrund des nicht existenten Lymphknotenmetastasierungsrisikos endoskopisch abgetragen werden. Dabei finden die Techniken der endoskopischen Mucosaresektion (EMR) und der endoskopischen submucosalen Dissektion (ESD) ihre Anwendung. Zunächst ist eine Beurteilung der Läsion mit hochauflösenden Endoskopen, Spezialfiltern und Färbungen notwendig, um die Entscheidung über das zu wählende endoskopische Verfahren zu treffen. Optimal ist eine „en bloc“ Resektion. Die Resektion erfolgt zunächst unter diagnostischem Aspekt mit potentieller therapeutischer Option. Nach exakter histologischer Aufarbeitung des Präparates zeigt sich, ob die Abtragung vollständig mit ausreichendem Sicherheitsabstand erfolgt ist und die endoskopische Therapie kurativ ist. Dabei muss die endoskopische Abtragung so erfolgen, dass eine korrekte histopathologische Aufarbeitung möglich ist.

Mittelpunkt: Mit Schlinge und Ballon gegen Speiseröhrenkrebs [.pdf]

Indikationen:

  • Ösophagusfrühkarzinome (Video)
  • Magenfrühkarzinome
  • Kolonfrühkarzinome

2. Gleiches gilt für grosse Polypen, breitflächig wachsende Adenome oder Papillenadenome. Insbesondere im Colon nimmt die Abtragung von „komplizierten“ Adenomen einen grossen Raum ein. Obwohl die Abtragung ein grösseres Risiko im Vergleich zur Abtragung von kleinen Polypen aufweist, steht die für den Patienten schonende endoskopische Abtragung an erster Stelle. Nach histologischem Befund wird dann wiederum entschieden, ob die endoskopische Abtragung kurativen Charakter hat. Bei Abtragungen von Adenomen der Papille wird mittels ERP vorübergend ein Stent in den Pankreasgang eingelegt, um das Risiko einer Pankreatitis zu verringern.

Indikationen:

  • breitflächig wachsende Adenome des gesamten Intestinaltraktes
  • Papillenadenome

Untersuchungsvorbereitung für den Patienten:

Vor der Abtragung sollte eine Blutgruppenbestimmung erfolgen. Marcomar sollte auf niedermolekulares Heparin umgestellt und am Tag der Untersuchung nicht verabreicht werden. Plavix und ASS sollten nach Rücksprache mit dem Kardiologen pausiert werden. Der Patient muss nüchtern sein. Der Patient darf vor der Untersuchung 6 Stunden nichts mehr essen und 4 Stunden vorher nichts mehr trinken. Quick und Thrombozyten müssen vorgängig bestimmt werden. Die Untersuchung erfolgt unter Kurzsedation. In Abhängigkeit von der Art der Intervention ist eine stationäre Aufnahme erforderlich.