Basics
Die anale Inkontinenz (ungewollter Stuhl- und Gasabgang) ist häufiger als gemeinhin angenommen wird. Da es sich um ein genierliches Problem handelt, wird es verschwiegen und auch dem Arzt oft nicht mitgeteilt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Ursächliche Faktoren sind:
- Schleimhaut- oder Hämorrhoidalprolaps
- Zustand nach Verletzung des Schliessmuskels (Geburten, chirurgische Eingriffe, etc.)
- Innervationsstörung des Schliessmuskels
Abklärung
Die Abklärung muss durch einen spezialisierten Gastroenterologen erfolgen. Sie umfasst je nach dem folgende Schritte:
- Endoskopie des Analkanals und des Rektums
- Druckmessungen im Analkanal (Manometrie)
- Endosonographie des Schliessmuskels
- Abklärung der Innervation
Therapie
Ein leichtgradiger Schleimhautprolaps kann endoskopisch durch Setzen von Gummibändern (siehe Hämorrhoiden) behandelt werden. Ein zirkulärer Schleimhautprolaps und ein Hämorrhoidalprolaps Grad III und IV müssen chirurgisch behoben werden mittels der sogenannten Staplermukosektomie. Funktionsschwächen nach Geburtstrauma oder im Rahmen der Alterung können oft durch ein spezielles Training (Biofeedback-Training) behoben oder verbessert werden. Bei stark geschwächter Sphinktermuskulatur kann gegebenenfalls eine Implantation eines Schrittmachers diskutiert werden.