Basics
Fisteln entstehen als Folge einer Entzündung der Schleimhaut im Mastdarm oder im After. Vom Entzündungsherd aus bilden sich feine Gänge, die die Darmwand durchdringen und die Umgebung Infiltrieren. Die Fistelgänge können blind enden oder sich bis durch die Haut in die Gesässregion durchbohren oder in die Vagina oder Harnblase münden. Wenn die Fistel blind endet, bildet sich meist ein Abszess aus. Oft entstehen Fisteln am Innenrand des Afters durch Entzündung der sogenannten Analpapillen. Häufig kommen Fisteln im anogenitalen Bereich bei Erkrankung an M. Crohn vor.
Symptome
In der akuten Phase der Entzündung schmerzen die Fisteln meist, vor allem wenn noch ein Abszess vorliegt. Abszesse verursachen zudem in der Regel hohes Fieber. Wenn die Entzündung abgeklungen ist und nur noch ein blander Gang vorliegt, verlieren sich auch die Schmerzen. Aus Fisteln, die nach aussen münden, entleert sich Eiter, Schleim oder Stuhl.
Therapie
Fisteln, die nicht im Rahmen eines M. Crohn aufgetreten sind, müssen chirurgisch behandelt werden. Abszesse die grösser als 2-3 cm sind müssen ebenfalls meist chirurgisch eröffnet und drainiert werden. Kleinere Abszesse können gelegentlich mit Antibiotika allein therapiert werden. Fistel bei M. Crohn werden primär medikamentös (sogenannte Biologika, Immunosuppressiva, Antibiotika) behandelt. Wenn diese Therapie nicht greift, ist meist auch die chirurgische Sanierung nötig.