Blinddarmentzündung

Basics

Der Blinddarm, auch Wurmfortsatz genannt, ist ein Anhängsel des Dickdarms, das blind endet, jedoch zum Dickdarm hin offen ist. Die Länge des Blinddarms ist sehr variabel, in der Regel beträgt sie etwa 9 cm und der Durchmesser 5 mm. Auch die Lage des Blinddarms ist variabel, was die Diagnose einer Entzündung oft erschwert, vor allem wenn er hinter dem Dickdarm liegt. Die Appendicitis ist die häufigste akute Baucherkrankung. Im Mittel aller Altersgruppen sind dies 11 Erkrankungen pro 10‘000 Einwohner pro Jahr. Weitaus am häufigsten erkranken Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren (48/10‘000/Jahr). Nach dem 45. Lebensjahr sind es noch 5 Fälle pro 10‘000 Einwohner pro Jahr.

Symptome

Die Symptome können sehr variabel sein, was die Diagnose oft erschwert. Klassisch beginnen sie als leichte Bauchschmerzen im mittleren Oberbauch oder um den Bauchnabel. Nach 4 bis 12 Stunden kommt oft Übelkeit und Erbrechen dazu. Im Verlauf der nächsten 12 bis 24 Stunden wandert der Schmerz dann in den rechten Unterbauch und nimmt an Intensität stark zu. Meist entwickeln die Patienten in dieser Phase auch Fieber. Je nach Lage der Appendix können die Hauptbeschwerden aber auch im mittleren oder sogar im linken Unterbauch oder in der rechten Flanke lokalisiert sein.

Diagnose

Die Diagnose wird durch die Krankengeschichte und die ärztliche Untersuchung gestellt. In den Laboranalysen zeigt sich eine akute Entzündung. Weitere unterstützende Informationen liefern bei unklaren Fällen der Ultraschall und die Computertomographie. Da nur in 50 bis 60% das klassische Krankheitsbild vorliegt, kann die Diagnose trotz aller Hilfsmittel auch heute immer noch schwierig sein.

Therapie

Die Therapie besteht in der notfallmässigen Entfernung der Appendix (Appendektomie). Dieser Eingriff kann in der Regel laparoskopisch durchgeführt werden. In gewissen Fällen kann auch eine antibiotische Therapie diskutiert werden. Wenn der Blinddarm bereits perforiert ist und ausgedehnte entzündliche Veränderungen im Unterbauch vorliegen, ist eine rein antibiotische Therapie meist sinnvoller. Abszesse können meist Ultraschall oder CT gesteuert drainiert werden.

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